Folge 5: Das Jugendamt

Transkript:

Hallo und willkommen zu meiner fünften Folge!
Heute möchte ich mit euch über das Thema Jugendamt sprechen – über meine persönlichen Erfahrungen, wie es zum ersten Kontakt kam, welche Aufgaben das Jugendamt hat und welche Rolle es in gerichtlichen Verfahren spielt.

Zunächst einmal vielen Dank an den Hörer, der angemerkt hat, dass ich bisher das Alter meines Sohnes noch nicht genannt habe. Das hole ich hiermit nach:
Stand Mitte 2025 ist mein Sohn sechs Jahre alt – er war fünf, als die Situation eskaliert ist.

Der erste Kontakt mit dem Jugendamt

Unser erster Kontakt mit dem Jugendamt lag Jahre zurück. Mein Sohn ist unehelich geboren, und in Deutschland ist es in solchen Fällen so, dass das alleinige Sorgerecht zunächst automatisch bei der Mutter liegt.
Da ich das so nicht akzeptieren wollte, haben wir damals beim Jugendamt gemeinsam eine Sorgerechtserklärung abgegeben, die dort auch beurkundet wurde. Die Mitarbeiterin erklärte alles, klärte beide Elternteile auf – wobei ich den Eindruck hatte, dass sie eher versuchte, die Kindesmutter vom Unterschreiben abzuhalten.
Letztlich hat sie aber unterschrieben, und wir hatten das gemeinsame Sorgerecht.

Danach war erstmal lange Ruhe.

Familienberatung & der Versuch gemeinsamer Lösungen

Als sich die Beziehung verschlechterte, habe ich erneut das Jugendamt kontaktiert – diesmal mit der Frage, ob es Unterstützung oder eine Familienberatung gibt. Die gab es.
Ich bekam einen Termin, schilderte dort die Situation, die Wünsche und Sorgen. Es ging dabei auch um Fragen wie:

Wer übernimmt welche Aufgaben im Alltag?

Wer bringt das Kind in die Kita, wer betreut es hauptsächlich?

Gibt es Anzeichen für eine Eskalation?

Ein Folgegespräch mit der Kindesmutter war geplant – doch dazu kam es nicht.
Kurz vor dem Termin verschleppte sie unser Kind nach Norddeutschland, wie ich in früheren Folgen schon erläutert habe.

Ich rief an dem Tag beim Jugendamt an, war völlig aufgelöst – die zuständige Sachbearbeiterin war krank, aber ihre Kollegin übernahm und versuchte zu helfen.
Es wurde versucht, Kontakt zur Kindesmutter aufzunehmen. Am Folgetag erhielt ich die Info:
Dem Kind geht es gut, es gab Vorwürfe gegen mich – angeblich häusliche Gewalt.

Ein kleiner Disclaimer: Diese Vorwürfe waren frei erfunden.
Das Jugendamt riet mir dann, sofort anwaltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und einen Eilantrag zu stellen – was ich auch tat.

Das Jugendamt im Gerichtsverfahren

In solchen Verfahren wird das Jugendamt automatisch vom Gericht einbezogen – in beratender Funktion.
Zusätzlich wird oft ein Verfahrensbeistand bestellt, der das Kind unabhängig vertritt.

Beide Seiten – Jugendamt und Beistand – beurteilen die Situation, sprechen mit Eltern, Umfeld und dem Kind.
Dabei werden unter anderem folgende Fragen geklärt:

Wer kann das Kind besser betreuen?

Welche Umgebung ist vertrauter?

Wie ist die Bindung zum jeweiligen Elternteil?

Ist die Wohnung kindgerecht?

Das Jugendamt versuchte auch, Umgangskontakte herzustellen – diese wurden jedoch von der Kindesmutter blockiert.
Im Verfahren gab das Jugendamt eine Stellungnahme ab, unterstützte Empfehlungen wie z. B. den Besuch einer Familienberatungsstelle.

Kindeswohlgefährdung & Hausbesuche

Mehrfach wurden durch die Kindesmutter Kindeswohlgefährdungen gegen mich angezeigt – darunter:

Verwahrlosung

Körperverletzung

Das Jugendamt prüft solche Anzeigen und entscheidet intern, ob sie dem nachgehen.
Bei akuten Fällen – wie in meinem Fall – kommen sie unangekündigt vorbei.

So standen eines Tages zwei Mitarbeiter vor meiner Tür. Ich ließ sie herein, bat sie sogar um einen Dienstausweis, was sie sehr überrascht, aber auch positiv aufgenommen haben.
Es wurde geprüft:

Wohnung sauber?

Kind gepflegt?

Kühlschrank gefüllt?

Kindersicherung vorhanden?

Wie interagiere ich mit meinem Sohn?

Das Ergebnis: Alle Vorwürfe waren haltlos.
Die Kontrolle wurde dokumentiert und abgeschlossen.

Dasselbe bei dem Vorwurf der Körperverletzung – auch hier keine Anzeichen, keine Verletzungen, keine Auffälligkeiten.

Wie das Jugendamt arbeitet

Das Jugendamt prüft bei Hausbesuchen vieles – teils direkt, teils beiläufig:

Zustand der Wohnung & Kindersicherheit

Ernährung & Pflege

Bindung zwischen Kind & Elternteil

Verhalten in der Alltagsinteraktion

Sie führen Gespräche mit Kita, Schule, Nachbarn, Trainern etc., um sich ein Bild vom familiären Umfeld zu machen.
Einige Dinge fragt man direkt, anderes wird beobachtet.

Meine Erfahrung war:
Solange man offen, ehrlich und kooperativ ist, kann man mit dem Jugendamt gut zusammenarbeiten.
Natürlich gibt es auch Aussagen, die einen ärgern – aber insgesamt habe ich das Jugendamt nicht als Feind, sondern als Begleiter erlebt.

Persönliches Fazit & Empfehlung

Ich kann jedem nur raten:
Bleibt kooperativ, bleibt wachsam – und nutzt eure Rechte.
Wenn euch etwas komisch vorkommt, fragt nach. Holt euch ggf. rechtlichen Beistand dazu.

Ich habe meine Erfahrungen in einem Ratgeber verarbeitet, der all das strukturiert und leicht verständlich zusammenfasst:

📘 Der Jugendamt-Kompass
➡️ Erhältlich bei Amazon – Link in den Shownotes.

Ich hätte mir damals so ein Buch gewünscht – deshalb gibt es ihn jetzt für euch.
Wenn ihr Fragen habt, meldet euch – und wenn ihr mögt, bewertet diesen Podcast oder lasst ein Abo da.

Danke fürs Zuhören & bis zur nächsten Folge!

©Plan-One

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